von John Steinbeck auf der Basis einer Adaptation von Frank Galati
Es gab eine Zeit, da war die wohl berühmteste Ost-West-Verbindung der USA, die Route 66, eine Fluchtroute für den unendlichen Treck der Migranten, die vor den Missernten und der Armut in Oklahoma und Arkansas flohen und ins Gelobte Land zogen: nach Kalifornien.
Die Menschen flohen, weil sich die riesigen Weizenfelder im Mittleren Westen als Folge erbarmungsloser Monokultur in eine „Dust Bowl“, eine Staubschüssel, verwandelt hatten.
In seinem Jahrhundertroman „Früchte des Zorns“, 1939 in den USA erschienen, erzählt John Steinbeck das Schicksal der Großfamilie Joad, die, wie viele tausende Andere, die Pachtzinsen nicht mehr bezahlen können und dem Ruf „Go West!“ folgen, in der Hoffnung, auf den kalifornischen Obstplantagen eine neue Existenzgrundlage zu finden.
Luk Perceval eröffnet die Lessingtage 2016 mit einem internationalen, mehrsprachigen Ensemble und erzählt eine Urgeschichte der Migration. Es ist die Geschichte einer Familie, die aufbricht, um anderswo ein neues Leben zu suchen, und nach der langen, beschwerlichen Reise in eine vermeintlich bessere Zukunft findet sie sich in einer Realität wieder, in der alle Versprechen uneingelöst bleiben.
Koproduktion mit dem NT Gent
Darsteller Kristof Van Boven, Marina Galic, Bert Luppes, Nick Monu, Maria Shulga, Rafael Stachowiak
Regie Luk Perceval, Bühne Annette Kurz, Kostüme Annelies Vanlaere, Dramaturgie Steven Heene, Julia Lochte, Musikalische Leitung Catharina Boutari, Video Philip Bußmann
Premiere am 23. Januar 2016, Thalia Theater Hamburg
Dreiteilige Probendokumentation Marat Burnashev, 30 min
Veröffentlicht am 23. Januar 2016 auf der Webseite des Thalia Theaters